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Momentan ruht mein YouTube-Kanal seit nunmehr 65 Tage. Hier lassen sich gut die Nachwehen unseres Hausbaus erkennen. Ich habe den enormen Zeitaufwand unterschätzt, welcher mit der Planung, Errichtung und Eigenleistung einhergeht. Mit diesem Artikel möchte ich interessierten Bauherren einen realistischen Einblick geben, was sie erwartet.
Unsere Rahmenbedingungen
Im Vorfeld hatten wir uns einige Bestandsimmobilien angesehen. Mit dem Ergebnis, dass wir nie zu 100% zufrieden gewesen wären. Also musste es ein individueller Neubau sein. Hierbei entschieden wir uns für ein Fertighaus. Diese werden immer mit einer schnelleren Fertigstellung beworben. Was in unseren Augen ein Trugschluss ist.
Das Haus selbst wird zwar durch Maschinen größtenteils vorher im Werk zusammengesetzt, aber die Arbeit vor Ort ist deswegen nur geringfügig weniger. Wir konnten dies sehr gut beobachten, weil kurz nach unserem Lieferdatum zwei andere Objekte in klassischer Bauweise errichtet wurden.
Schlussendlich ist die Zeitersparnis nicht wesentlich, wenn überhaupt vorhanden. Es hängt also alles vom persönlichen Geschmack ab. Wobei auch viel von den Behörden, Planungsarbeiten etc. abhängig ist.
- Droste, Julian (Autor)
- Beuler, Tobias (Autor)
Letzte Aktualisierung: 2024-12-02 at 19:59 / Affiliate-Links* / Bildquelle: Amazon
Vorüberlegungen
Für einen selbst geht viel Zeit ins Land, um alles perfekt zu planen. Der Architekt oder Planer bringt Entwürfe mit – meistens sind auch Kataloge vorhanden. Doch ein Haus von der Stange gefällt nur selten auf Anhieb. Wenngleich wohl nie zwei identische Immobilien nebeneinander gebaut werden, so möchte man doch ein Unikat kaufen. Seine persönliche Note soll unverkennbar sein.
Allein die Stunden, welche nötig waren, um sich das nötige Immobilienwissen anzueignen, waren enorm viele. Dazu einige Beispielfragen:
- Wie viele Steckdosen benötigt jedes Zimmer und wo sollen diese?
- Wie notwendig ist eine TV-Leitung in Zeiten des Online Streamings?
- Welche Zimmer sollten über eine LAN-Dose verfügen?
- Photovoltaik: Direkt mit aufs Dach setzen oder zumindest vorbereiten lassen?
- Wie groß sollen die Fenster sein, damit genügend Licht einfällt?
- Sollen die Fenster alle Rollläden erhalten? Direkt integriert sieht besser aus als später davor montiert.
Auf die Materialplanung (Fliesen, Laminat, Tapeten etc.) gehe ich hier gar nicht erst ein.
Kommunikation mit den Behörden
Hier haben wir sehr unterschiedliche Erfahrungen machen müssen. Interessanter Weise reagierten die kleinsten Behörden und Versorger meistens schneller, obwohl deren Personalmangel bestens bekannt ist. Der Bauamtsleiter unseres Landkreises war dagegen extrem schwer ans Telefon zu kriegen.
Jedoch braucht es nicht nur Kommunikation, sondern auch reichlich Dokumente von den Behörden. Lagepläne sowie Zeichnungen der Versorgungsleitungen. Das Vermessungsbüro nicht zu vergessen. Ein kompetenter Architekt führt das alles zusammen. Die Informationen einzuholen, obliegt aber in den meisten Fällen dem Bauherren.
Mein bester Tipp: So oft es geht vor Ort sein
Auf der einen Seite kauften wir ein schlüsselfertiges Haus. Andererseits war es gut, sich nicht allein darauf zu verlassen. Stattdessen waren wir so oft es ging vor Ort. Wir lernten alle Handwerker persönlich kennen und stellten viele Fragen. Zum besseren Verständnis und um ggf. letzte Änderungen vor Ort vornehmen zu können.
Denn was auf dem Grundriss noch gut aussieht, wirkt in der Realität manchmal anders. Bspw. ließen wir noch zwei Lampenanschlüsse versetzen. Einer wäre sonst nämlich irgendwann mit der Hauseingangstür kollidiert. Deshalb auch hier viel Zeit einplanen und bei jedem Bauabschnitt mindestens eine Begehung mit den Handwerkern vereinbaren.
Zeitfresser Eigenleistung
Dieser Punkt trifft nicht auf alle zu. Ich hatte für mich entschieden, das Haus an sich von Profis erbauen zu lassen. Während die Garage, Gehwege, Terrassen und Außenanlage auf uns entfielen. Mit dem Hintergedanken, vieles einmal in seinem Leben selbst gemacht zu haben. Eine sehr aufregende und intensive Erfahrung. Bis dato sind schon mehr als 230 Stunden in Eigenleistung vollbracht worden. Das Ende ist aber noch lange nicht in Sicht.
Wer also viel Eigenleistung plant, spart zum einen Geld, sollte aber keinesfalls den Zeitaufwand unterschätzen.
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